Liebe Nußbächerinnen, liebe Nußbächer, liebe Leser unseres Nußblattes!

Die vielen Sonnenstrahlen, die wir im Oktober und Anfang November genießen konnten, fühlten sich an, als sei der Sommer in die Verlängerung gegangen. Nur die bunte Landschaft in prächtigen Farben ließ uns erkennen, dass das Jahr sich neigt und rasend schnell Advent und Weihnachten vor der Tür stehen.

Somit ist die Zeit da, auf einige Höhepunkte aus dem Jahresverlauf zurückzuschauen.

Hoffnungsvoll blickten wir auf das Jahr 2022 und wünschten uns, dass es Entspannung in den Corona-Einschränkungen bringen wird. Nach zweijähriger Unterbrechung des Gemeinschaftslebens mit Absagen und Reduzierung auf Online-Übertragungen war die Sehnsucht nach Normalität riesig.

Zuversichtlich wurde an der Zukunft gebastelt, Tagungen, Heimattreffen, Familienfeiern, Urlaubsreisen etc. wurden geplant, denn groß war das Verlangen nach gemeinschaftlichem Zusammensein.

Leider brachte der 24. Februar dunkle Wolken über unseren Kontinent. Angesichts der kriegerischen Handlungen in Europa wuchs die Unsicherheit, ihr folgten gesellschaftliche Veränderungen, steigende Energiekosten und die Inflation, die uns übers Jahr erhalten blieben.

Der Krieg in der Ukraine und der damit verbundene Terror führte unsere Gedanken zurück in den Mai 1952. Von der Deportation 1945 nach Russland noch nicht zur Ruhe gekommen, herrschte im Burzenland erneut Gewalt, Angst, Verfolgung, Verzweiflung und Ratlosigkeit. 70 Jahre sind seither vergangen, dass auch aus Nußbach Familien ausgewiesen und zwangsevakuiert wurden. Dies Ereignis haben wir als Bestandteil unserer Erinnerungskultur beibehalten und setzen heuer ein Zeichen des Gedenkens im Nußblatt.

Zwecks Präsentation unserer Heimatortsgemeinschaft sowie unserer Herkunft, der siebenbürgischen Gemeinde Nußbach, hatten wir schon länger die Idee einen Roll-Up Banner anzuschaffen. In kompakter Bauweise, leicht zu transportieren und mit einfacher Handhabung ist dieses aufrollbare Produkt ideal für eine übersichtliche, visuelle Präsentation in Wort und Bild. Aufgegriffen von der Regionalgruppe Burzenland und mit Finanzierung seitens des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen aus München wurde dieser Gedanke schnell umgesetzt. Dankbar für das bereitgestellte Geld konnten die HOGs im März bei der Tagung der Burzenländer ihre Roll-Ups vorstellen.

Anlässlich einer spontanen Reise mit einem Freund nach Siebenbürgen, besuchte ich einst liebgewonnene Orte. Zum einen war es Hermannstadt, die Stadt meiner Gymnasialzeit. Hier traf ich im Altenheim "Dr. Carl Wolff" unsere ehemalige Lehrerin Hermine Schullerus, geb. Kolassovits. Sie erinnert sich gerne an die schönen Jahre in Nußbach und grüßt alle ihre ehemaligen Schüler. Sie hofft, dass die gute körperliche und geistige Verfassung ihr erhalten bleiben und sie am 21. Januar 2023 ihren 95. Geburtstag feiern kann.

Zum zweiten war es Nußbach. Krankheitsbedingt konnte ich Helmuth Kosa nicht treffen, um ihm persönlich zum Ehrenamt des Kurators zu gratulieren.

Zwei große Ereignisse standen in unseren Planungen, denen wir in besonderer Weise entgegenfieberten. Es war der 72. Heimattag, das Pfingsttreffen der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl im Juni sowie unsere Tagung und Mitgliederversammlung beim 18. HOG-Treffen der Nußbächer im Evangelischen Bildungszentrum Gerolfingen im Oktober. Beide Zusammenkünfte konnten problemlos abgehalten werden und waren gut besucht.

Es gab aber auch kleinere Festlichkeiten bei denen sich unsere Nußbächer gut fühlten und auftanken konnten. Das Kränzchentreffen konnte wieder stattfinden und auch ein Klassentreffen kam zustande. Glückliche Augenblicke gab es in Familien, die die Geburt eines Kindes erlebten, Taufen, Konfirmationen, Trauungen/Hochzeiten oder runde Geburtstagsjubiläen wurden ebenfalls gefeiert. Aber auch liebe Menschen mussten wir auf dem letzten Weg begleiten, darunter auch meinen Vater, ein langjähriges Mitglied im Redaktionsteam dieses Heimatblatts.

Danken möchte ich für alles, was wir gemeinsam erleben durften, für die Teilnahme und die gemütlichen Stunden bei unseren Zusammenkünften, für die zahlreichen Spenden, die unser Fortbestehen sichern und ermöglichen in Notlagen zu helfen, für die Beiträge, die uns erreichten, damit wir unser 35. Nußblatt wieder gestalten können. Viel Spaß beim Lesen der folgenden Seiten!

Ich wünsche frohe Weihnachten, ein besinnliches Fest in den Familien, viel Gesundheit, Zuversicht sowie Gottes Güte im neuen Jahr 2023.

Nachbarvater Harald Johannes Zelgy, Großhabersdorf